Viele meiner kleinen handwerklichen Abenteuer beginnen mit Aussprüchen, meistens von Freunden, wie "Hör mal, du kannst doch..." oder "Schau mal, ich hab da -die und die- Idee was fällt dir was dazu ein?"
Solche Unterhaltungen beginnen schon verhängnisvoll.
Machen zur selben Zeit jedoch einfach nur empörend viel Spaß!
So war es auch vor einigen Monaten.
Ich hatte gerade bei einem befreundeten Schuhmacher ein paar 18tes Jahrhundert Damenschuhe geordert und einer Freundin im Überschwang davon erzählt.
Eigentlich bin ich also selber schuld, da ich das Thema Schuhe in der Unterhaltung aufbrachte.
Sie erwähnte das sie schon lange einmal versuchen wollte selbst ein Paar Schuhe nachzubauen und schickte mir obiges Photo.
Ihr ging es weniger um Konstruktion und Bau des eigentlichen Schuhs, als mehr um das Anfertigen der Stickereien.
Ich war natürlich sofort interessiert an einer Kooperation.
Der Gedanke einen Schuh zu konstruieren reizte mich ungemein.
Zum Glück war ich nicht die Erste, mit der sie das Thema Schuh besprochen hatte und, noch größeres Glück ist, das die Zweite bzw. Dritte im Bunde nur knapp 20 Minuten von mir entfernt wohnt.
Unsere Dritte ist die Sabine von Kleidung um1800. Eine wundervolle Tüftlerin mit einem beneidenswerten Hang zum um die Ecke denken.
Sie war es auch, die das Projekt in Gang setzte, indem sie mich darüber informierte, dass in ihrer Heimatstadt ein Tag des offenen Museums sein würde. Mit dem sachten Hinweis, dass dort auch eine Schusterwerkstatt offen sein würde. Inclusive eines erklärbereiten Schusters.
Also nichts wie hin! Das Ganze noch an einem herrlich warmen Frühsommertag, und zum einstimmen Kaffee und Kuchen auf einer herrlichen Terrasse! Darum mache ich so gerne Projekte mit Freunden!
Der gemeinsame Museumsbesuch war schön. Der Schuster konnte uns einige Grundkonzepte der Schuhkonstruktion erklären. Leider konnte er uns nicht viel über historische Techniken und Materialien erklären, so dass wir da noch immer ein wenig im Dunklen tappen.
Aber das wird schon!
Wir sind mit Spass bei der Sache und das ist das Wichtigste!
Da dies mehr oder weniger ein Spaß- und Tüftelprojekt ist, läuft es locker nebenher. Daher habe ich mich auch entschlossen es auf mehrere Blogeinträge zu verteilen.
Es wird einige Zeit in Anspruch nehmen und würde, wenn es beendet ist, zu viel Schreibarbeit machen bzw. auch viel zu lang, werden um es gemütlich in einem Rutsch zu lesen.
Darum hier Teil 1, quasi der Prolog.
Dienstag, 29. Juli 2014
Mittwoch, 23. Juli 2014
Tüftelei / Bastelei "Puppenwebstuhl"
In meinem weiteren, und engeren Bekanntenkreis dreht sich in letzter Zeit sehr viel um das Thema Fly Fringe Herstellung bzw Bortenweberei, "Brettchenborte" und ähnliches.
Eine gute Freundin meldete an, das sie Interesse an einem, für dieses Unterfangen nötigen, Webrahmen hätte.
(Siehe Bild) Webrahmen wie dieser sind "A" und es gibt im Internet Baupläne, Selbstbau Kits und vieles vieles mehr.
Auf Grund meiner momentanen Auftragslage und, ganz profan aus Platzgründen recherchierte ich aber zuerst einmal ob sich nicht ein fertiger Rahmen finden lassen würde.
Schnell tat sich auch Jemand auf der einen Webrahmen herstellen könnte und würde. Für einen völlig gerechtfertigten Preis. jedoch, leider, ein wenig außerhalb dessen was ich als Budget festgelegt hatte.
(Schließlich hatte ich beschlossen, dass so ein Rahmen ein tolles Geburtstagsgeschenk abgeben würde....)
Also weitersuchen.
Besagte Freundin, ein wahres Ebay Trüffelschwein, suchte mit und es fand sich immer mal wieder ein Webrahmen, oft sogar echt alt, zum Kauf.
Allerdings auch hier in einer Preiskategorie die ein Geschenk unter Freunden ein wenig überschritt.
Doch dann *dramatische Musik* fand sich ein Webrahmen, wahrscheinlich falsch deklariert, der sich zur Herstellung solcher Fly Fringes eignen würde. Technik ein wenig elaborater, vom Aufbau her ein wenig anders....
Also nichts, was man innerhalb der Darstellung benutzen könnte, um einem Zuschauer die Herstellung solcher Zierborten näher zu bringen. Jedoch etwas, das man daheim benutzen kann um Fly Fringes für die eigene Garderobe oder auf Zuruf herzustellen.
Deklariert war das gute Stück als "Puppenwebstuhl" also als Staffage für ein Puppenhaus. Ich gehe davon aus das es ein Kinderwebstuhl zum Spielen sein könnte. bin mir da aber auch nicht sicher und freue mich über jeden Hinweis und Tipp in Richtung.
Es wurde kurz hin und her überlegt, aber ich würde hier nicht schreiben, wenn wir den Rahmen nicht gekauft hätten!
Hier mal Front und Seiten Ansicht des guten Stückes, in dem zustand in dem es geliefert wurde.
Aber ich verschenk ja nu nix schmuddeliges. Mal davon ab, das der Webstock selber etwas schwer gangbar war.
Es war Tüftelzeit!
Ich mach ja kaum was lieber als irgendwas zerlegen und wieder zusammenbauen. Ziel des Spiels, jedesmal, möglichst wieder zusammenbauen ohne das man am ende Teile über hat.
Und im Falle von Restaurationen; Möglichst viel des original Materials behalten!
Das war hier alles kein Problem, es musste ja nichts in dem Sinne restauriert werden,. Eher ein zerlegen, sauber machen, schützen und wieder zusammen bauen.
An dieser Stelle mal eine Kleine Photostrecke:
Alle (mehr oder weniger) beweglichen Teile wurden auseinander gebaut, ab und zu mit ein wenig sanfter Gewalt und/oder unter Zurhilfenahme eines Föns
Das Wachs macht die Oberfläche nicht nur viel glatter sondern hebt auch die Maserung des Holzes wieder hervor und gibt ihm einen angenehm warmen Schimmer
Eine gute Freundin meldete an, das sie Interesse an einem, für dieses Unterfangen nötigen, Webrahmen hätte.
(Siehe Bild) Webrahmen wie dieser sind "A" und es gibt im Internet Baupläne, Selbstbau Kits und vieles vieles mehr.
Auf Grund meiner momentanen Auftragslage und, ganz profan aus Platzgründen recherchierte ich aber zuerst einmal ob sich nicht ein fertiger Rahmen finden lassen würde.
Schnell tat sich auch Jemand auf der einen Webrahmen herstellen könnte und würde. Für einen völlig gerechtfertigten Preis. jedoch, leider, ein wenig außerhalb dessen was ich als Budget festgelegt hatte.
(Schließlich hatte ich beschlossen, dass so ein Rahmen ein tolles Geburtstagsgeschenk abgeben würde....)
Also weitersuchen.
Besagte Freundin, ein wahres Ebay Trüffelschwein, suchte mit und es fand sich immer mal wieder ein Webrahmen, oft sogar echt alt, zum Kauf.
Allerdings auch hier in einer Preiskategorie die ein Geschenk unter Freunden ein wenig überschritt.
Doch dann *dramatische Musik* fand sich ein Webrahmen, wahrscheinlich falsch deklariert, der sich zur Herstellung solcher Fly Fringes eignen würde. Technik ein wenig elaborater, vom Aufbau her ein wenig anders....
Also nichts, was man innerhalb der Darstellung benutzen könnte, um einem Zuschauer die Herstellung solcher Zierborten näher zu bringen. Jedoch etwas, das man daheim benutzen kann um Fly Fringes für die eigene Garderobe oder auf Zuruf herzustellen.
Deklariert war das gute Stück als "Puppenwebstuhl" also als Staffage für ein Puppenhaus. Ich gehe davon aus das es ein Kinderwebstuhl zum Spielen sein könnte. bin mir da aber auch nicht sicher und freue mich über jeden Hinweis und Tipp in Richtung.
Es wurde kurz hin und her überlegt, aber ich würde hier nicht schreiben, wenn wir den Rahmen nicht gekauft hätten!
Hier mal Front und Seiten Ansicht des guten Stückes, in dem zustand in dem es geliefert wurde.
Aber ich verschenk ja nu nix schmuddeliges. Mal davon ab, das der Webstock selber etwas schwer gangbar war.
Es war Tüftelzeit!
Ich mach ja kaum was lieber als irgendwas zerlegen und wieder zusammenbauen. Ziel des Spiels, jedesmal, möglichst wieder zusammenbauen ohne das man am ende Teile über hat.
Und im Falle von Restaurationen; Möglichst viel des original Materials behalten!
Das war hier alles kein Problem, es musste ja nichts in dem Sinne restauriert werden,. Eher ein zerlegen, sauber machen, schützen und wieder zusammen bauen.
An dieser Stelle mal eine Kleine Photostrecke:
Alle (mehr oder weniger) beweglichen Teile wurden auseinander gebaut, ab und zu mit ein wenig sanfter Gewalt und/oder unter Zurhilfenahme eines Föns
Danach wurde das Holz gereinigt und mit feinem Schleifpapier wieder in Form gebracht. Besonderes Augenmerk galt hierbei den Achsen und beweglichen Teilen.
Da auf dem Webrahmen in Zukunft Seidengarne verarbeitet werden sollten musste bzw sollte die Oberfläche so glatt wie möglich sein, weshalb ich mich für ein Wachsfinish entschied.
Also wurde nach dem letzten Schleifgang das Letzte Mehl entfernt und eine hauchzarte Schicht Canauberwachs aufgetragen.
Das Wachs macht die Oberfläche nicht nur viel glatter sondern hebt auch die Maserung des Holzes wieder hervor und gibt ihm einen angenehm warmen Schimmer
Der Fertige Webrahmen (Draufsicht) mit aufgespanntem Sticktwist zum testen.
Bald wird er seine Reise antreten und Hoffentlich viele Meter Fly Fringe Produzieren.
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