Donnerstag, 25. September 2014

Very Vernet


Heute gibts nur ein kleines Update. 
In 2015 wird dieses einmalige Projekt starten und ich kann jedem, der sich für Mode aus dieser Zeit interessiert nur nahelegen, es zu verfolgen!


Only a small update today.
In 2015 this unique project will start and I can only suggest to those of you, interested in fashion from this period to follow closely!

Donnerstag, 18. September 2014

Abenteuer in Shoetown - Der Tragödie vierter Teil - Das Empire schlappt zurück

Willkommen bei der neuen / überarbeiteten Version dieses Blogs.
Jetzt auch in Englisch!
Welcome to the new / updated version of this blog.
Now also available in english!

*wandert herein, den Imperialen Marsch vor sich hin pfeifend*
*irritiert umguck*
Ihr seid auch schon wieder hier!
Ist schon wieder eine Woche rum?
Naja mehr als eine Woche für diejenigen, die nur den Abenteuer in Shoetown folgen, oder?
Seht es mir nach, ein wenig Abwechslung muss sein!
*wanders in, whistling the imperial march*
*irritated look*
You? back again?
Has it been a week, already?
Well more than a week if you only follow the adventures in shoetown, right?
Cut me some slack, I need some diversion!

Vielleicht habe ich auch aus eben diesem Grunde erstmal ein Päuslein bei den Rokoko Schuhen ausgerufen...
Nein, nicht wirklich.
Aber wo die Rokoko Schuhe momentan eher ein vages Konzept sind, ein "man könnte mal..." bzw. ein "es wäre cool, wenn..." da sind die Empire Schläppchen ein klarer Auftrag, ein Paar Schuhe, zu einem speziellen Outfit, zu einem angegebenen Datum.
Und, Zitat:
"Du hast ja jetzt schon ein paar Erfahrungen gesammelt, da ist das doch garnicht mehr sooooo schwer."
Ja, äh, klar... 
Erfahrungen gesammelt... 
Bei auf dem Leisten rahmengenähten Rokoko Schuhen mit Absatz.
Da ist es natürlich kein Thema mal eben ein Paar wendegenähte, absatzlose Schläppchen zu bauen.
Naja, ehrlich gesagt war es das wirklich nicht.
Ich hatte bei der generellen Recherche schon ein paar Regengy bzw. Empire Schuhe gesehen.
Und, wie immer, der Reiz des Neuen.
Perhaps that's the reason why I called a break on the rokoko shoes...
Nah, not really.
But whereas the rokoko shoes are a mere concept, an idea, a "one could possibly...." or better a "it would be soooooo cool, if...." there the empire slippers are an official oder. A pair of shoes for a certain outfit, for a certain date.
And, quote:
"You already have some experience in shoemaking, it can't be thaaaaat hard."
Yeah... sure....
Experience.....
In crafting rokoko shoes with a last, sewn with a frame, with a heel.
After that making a pair of regency / empire slippers is, of course, a piece of cake!
Well, truth be told, it really wasn't that hard.
With the general research I had come past a few models of said regency slippers. And as always there was the tickle of the fresh, new project.

Also, los gehts!
Allons-y!

Diese Schuhe waren das Ausgangsmodell, aus dem ich eine "Variation zum Thema" bauen sollte.
Die Basisform.
Die Farbe habe ich den Umständen (Kundenwünschen) angepasst.
These shoes were the base model, of which I was to make a "variation of the theme".
The basic form.
Colour was changed due to circumstances (cstomers wishes).

 Runde Eins war natürlich wieder die Sohlenherstellung.
Diesmal wurde ja mit gleichem Leisten gearbeitet, das machte die Sache um einiges einfacher. 
Um das Wenden zu vereinfachen, und um zu verhindern, dass man eine all zu dicke, innenligende Naht hat, habe ich die Ränder abgeflacht.
Beim Betrachten einiger Originale hatte ich festgestellt, dass auch diese zu den Kanten hin flacher wurden.
Das Abflachen war wieder eine dieser Arbeiten, die mit ordentlichem Werkzeug einfacher von der Hand gehen. 
(Nur am Rande, der Erlös der Schläppchen ging kommentarlos für den Einkauf neuen Werkzeuges drauf.)
Round one of curse was the manufacturing of the soles.
This time, since I was working with a "same last" the shaping of the soles was much easier.
To make tuning easier, and to prevent a thick inside seam, I thinned the edges of the soles. I had seen this on photos of originals a while back, the soles get thinner towards the edges.
The thinning, again, was one of those tasks that would have been way easier with propper tools.
(FYI the earnings of this pair of shoes, with out a comment or delay, went into buying tools ;) )

Nachdem die Sohle fertig war, die geschlagenen Wunden verheilt und die Flüche verklungen, ging es ans Oberleder. 
Oder, wie in diesem Falle die "Oberseide" 
Da ich mir ja ein Modell ausgesucht hatte, das ich "angelehnt" nacharbeiten wollte, war das Formen des Oberleders nicht so kompliziert. 
Im Grunde sind diese Schläppchen genau so konstruiert wie Espandilles. Also kann man sich von deren Schnittmuster Referenzdaten holen.
Um den Schläppchen ein wenig mehr Stand zu geben, habe ich ein Leineninnenfutter angelegt.
After the soles were finished, my wounds had healed and the curses were mere wrinkels in the wind, it was time to tackle the uppers.
Pure silk, this time.
Since I was working off a model, shaping the upper wasn't really a problem. 
Also, these slippers strongly ressemble modern espandrilles so you can also get some hints off of their construction.
To make the slippers a bit stronger and thicker I lined them with linnen.






 Die Seiten- und Hinternaht habe ich mit schwarzer Seide übernäht, um dem Trimming des Spencers, zu dem die Schuhe getragen werden sollen, gerecht zu werden.
Und, zugegebenermaßen, um das "Verheiraten" mit der Sohle noch ein wenig hinaus zu zögern. 
Denn nach dem Verheiraten kommt das Wenden.
*schluck*
The seams on the sides and the back I covered with black silk, to relate to the trimming of the spencer to which these shoes will be worn.
And also, truth be told, to put of the marriage of the soles and uppers. Cause, after the marriage comes the turning.
*gulp*

Ich muss ehrlich sagen, ich hätte wirklich nicht gedacht, dass das Zusammennähen so zeitaufwendig ist, aber wenn man Innenfutter, Seide und Leder jongliert. . . .
Soll ja auch alles glatt liegen und passen und überhaupt.
To be honest i wouldn't have thought that sewing is so time comsuming when you juggle linnen, leather and silk....
It has to be wrinklefree and smooth.... and so on...

Dafür kann ich aber auch sagen, dass das Wenden viel einfacher ging als erwartet.
Man verzeihe mir hier, dass ich diesen kleinen Trick für mich behalte. ;)
I may also add, that the turning was way easier than I had expected.
My apologies for keeping that little trick to myself. ;)

So ganz fertig waren die Schläppchen noch nicht, es fehlten noch die Knöchelbändchen. Die wurden vor Ort angebracht. 
(Meine liebe Kundin hatte noch Seidenband, ich nicht)
The slippers weren't finished there and then. They were still missing the silk ankle ribbons. Those got fixed at my customers place.
(my customer had left over silk ribbons, I didn't)



Hier das fertige Objekt, an der Kundin,
(Danke an Gundi für die Bildererlaubnis
und für das kommentarlose ins Bild halten des Sonnenschirms aus dem Oh PARASOLe mio Post.)
Here the finished object, as worn by the customer
(thanks to Gundi for letting me use the photos and for the inspired adding of the parasol from the Oh PARASOLE mio post)


Die Schläppchen wurden übrigens für passend und bequem befunden.
Das hört man doch gerne.
For the record, it was mentioned that the slippers were a perfect fit, and rather comfy.
Something you're rather pleased to hear.

Donnerstag, 11. September 2014

Paint me like one of your french girls!

Ich weiß ja nicht ob sies wussten...
Aber ich bin ja eigentlich Malerin.


Also, so ganz eigentlich.
Das ist allerdings eines der besser gehüteten Geheimnisse. 
(jedenfalls wenn man sich meine Verkäufe so anschaut)

Ich male allerdings nicht mehr so oft, und zumeist mehr aus Spaß an der Freude.

Und natürlich hin und wieder auch mal um Anderen eine Freude zu machen.

Ich finde es ja immer ein wenig schade, dass viele in historischem Gewand zum Photographen gehen und sich photographieren lassen, wo man sich doch auch in ähnlicher Preiskategorie malen lassen könnte...
Gut da bekommt man dann nicht 20 verschiedene Gesichtsausdrücke und man kann es vielleicht auch nicht so einfach auf Facebook als Profilbild einstellen. Aber ich finde es immer irgendwie passender.
Das ist jedoch nur meine eigene kleine Meinung.

Als ich neulich in Fulda war konnte man sich dort kostenlos photographieren lassen und bekam die Bilder dann, sogar in recht guter Auflösung, zugeschickt.
(Da kann man als Auftragsmaler natürlich nicht gegenhalten)
Im Gegenzug gab man alle Rechte an den Bildern auf. Ein Faktor der mich doch aufhorchen ließ, zumal der Photograph eher unmotiviert war und nicht mal bereit das Licht neu einzurichten.
So waren nur Bilder in einer Einstellung und vor einem (schwarzen) Hintergrund möglich, und sogar bei Doppelportraits wurde sich strikt geweigert.
Etwas das ich für die ganzen vorhandenen Pärchen schon irgendwie schade fand.


Ich hab mich mal ablichten lassen, genau wie Freunde von mir...
Freunde, die ihre zugeemailten Bilder nicht abrufen konnten und deren Bilder daher "rein zufällig" auf meinem Rechner landeten.

Lange Rede, gar kein Sinn.

Man schaute die Bilder gemeinsam durch... ich bekam einen Persilschein....

und hab dann mal los gelegt.
Darf ich vorstellen:
Herr und Frau Pfarrer


Zugegeben auch kein klassisches Doppelportrait. Aber, dass lag eher daran das ich eine gewisse Basisgröße haben wollte.


Ich gebe offen zu, dass die Bilder weder vom Material, noch von der Technik er authentisch sind. Aber das war auch nicht Sinn des Spiels. Ich wollte einfach nur 2 Freunde malen.
Weil ichs kann.





Donnerstag, 4. September 2014

Abenteuer in Shoetown - der Tragödie dritter Teil - Form gebend

Ich muss ja ganz ehrlich sagen, dass ich mich manchmal schon ein wenig wundere.
Dieses Projekt scheint schon recht viele Beobachter zu haben, die sich hin und wieder dadurch zu erkennen geben, dass sie fragen wann sie bei mir Schuhe bestellen können.
Das ist schon ein wenig verstörend wenn man in Kontext nimmt, dass ich noch kein fertiges Paar Schuhe vor zuweisen habe, sondern eher vor mich hin dilettiere. 
(Dabei nicht verlegen, jeden Fehlversuch auch zu dokumentieren.)
Nicht falsch verstehen, natürlich fühle ich mich geehrt, dass mir ein solches Vertrauen entgegen gebracht wird, aber ein wenig irrittierend ist es dennoch.

Anyways.
Heute gehts weiter mit unserem kleinen Projekt.
Beginnen wir mit dem Ende.
LOL

Naja sagen wir lieber das Ende eines Fehlversuches. 

Dies ist die erste Basisform mit der ich gearbeitet habe. Der Leisten war recht rund an der Spitze, aber zum Ausprobieren perfekt.
Anhand dieses Leistens habe ich den ersten Schuh zusammengebaut, aus Leinwand, Moosgummi und Panzer Tape.

(Nicht lachen!)



Hierbei ging es einfach darum einen schnellen, und effizienten Weg zu finden die einzelnen Teile zu entwickeln und zu verbinden, um zu sehen ob der Schuh so funktionieren würde wie ich mir das vorstellte.





Und siehe da, es klappte!





Im Zweifelsfalle: tatsächlich tragbare Schuhe!
Selbst die Form ging schon ansatzweise in die richtige Richtung.
Bei Ebay hatten wir noch einen weiteren Leisten ersteigert, in der Grundform spitzer und dadurch näher an dem nach zu arbeitenden Original.
Als dieser ankam war der Entschluss schnell gefasst mit dieser Form weiter zu arbeiten.
Und diesmal direkt in Leder.

Aus den ersten Versuchen hatte ich eine Schablone hergestellt, die sich auf den neuen Leisten problemlos umändern ließ.
Von einem anderen Projekt hatte ich noch einen Lederrest, der genau für einen Testschuh reichte.
Also ans Werk!


Das zugeschnittene Oberleder wollte vernäht sein und die Sohle (diesmal tatsächlich aus echtem leder) wollte zugeschnitten werden....


Es ist übrigens ein echtes Erlebnis, ohne ordentliches Messer 3,5mm starkes Leder zu schneiden...




Beim Zusammenbau habe ich zugegebenermaßen wieder etwas gepfuscht, da der Schuh zu einem Ortstermin fertig sein musste (der Absatz ist auch noch falsch....)


Die Sohle und das Oberleder werden noch mit Pattex Kompakt zusammen gehalten.
*flöt*

Aber das wichtige ist, Form gefällt, Kundin zufrieden, Schuh passt!
Damit wären in diesem Bereich alle wichtigen Fragen beantwortet.
Also welche Form, Höhe, Weite, usw.
Und damit wären auch alle Vorarbeiten erledigt.
Für die endgültige Form wird es nochmal eine Testversion aus Leinen geben, um die Symmetrie zu gewährleisten. Diese Testversion wird später auch als Innenfutter herhalten.
Allerdings mache ich nun erstmal ein wenig Pause bei diesem Projekt.

Ich muss erstmal neues Leder für die Sohlen bestellen.
Denn:
dank einer Anfrage für Empire Schläppchen sind meine Ledervorräte erschöpft.

Um diese wird es im nächsten Abenteuer in Shoetown gehen!
Also die Schläppchen, nicht die Ledervorräte!

Also,
 Obacht!